Als Schiedsrichter Andreas Kink am Sonntag um 16:52 Uhr die Partie in Trasslberg abpfiff, stand der größte Erfolg der gemeinsamen Hirschauer Fussballgeschichte endgültig fest: Mit einem 3-0 gegen den SVL Trasslberg holte der TuS/WE einen Spieltag vor Saisonende die nötigen Punkte, steht als Meister der Kreisliga Süd fest und wird in der kommenden Saison somit in der Bezirksliga antreten. Erst zweimal war der Name Hirschau in der Bezirksliga vertreten, erstmals gelang dem TuS Hirschau mit dem damaligen Trainer Werner „Bobby“ Schertl der Aufstieg in der Saison 1972/73, es war allerdings ein kurzes Intermezzo. Mitte der achtziger Jahre gelang nochmals der Sprung in die Bezirksliga, der Abstieg des TuS in der Saison 1990/91 beendete für mehr als zwanzig Jahre die Bezirksligazugehörigkeit, der Absturz in die Kreisklasse folgte, welcher man lange Zeit nach der Fusion 1995 angehörte. Für die SpVgg Weisse Erde war seinerzeit die A-Klasse (vergleichbar mit der heutigen Kreisliga) das höchste der Gefühle.

Erst vor fast genau zwei Jahren endete die Kreisklassen-Leidenszeit mit der souveränen Meisterschaft in der Kreisklasse Ost und bereits in der zweiten Kreisligaspielzeit bucht der TuS/WE nach einer grandiosen Saison das Ticket für die Bezirksliga. Trainer Jörg Gottfried, der auch in der kommenden Saison am Kommandostand stehen wird, ist der Platz in den Geschichtsbüchern des Hirschauer Fussballs definitiv nicht mehr zu nehmen. Seit dem 6.Spieltag stehen seine Jungs auf Rang 1 der Kreisliga, eine starke Serie von 14 ungeschlagenen Spielen brachte dem Team einen satten Vorsprung zum Jahreswechsel ein. Die lange Winterpause jedoch war Gift für die Kaoliner, man kam nur noch schwer in Schwung, der Vorsprung bröckelte von Wochenende zu Wochenende. Zuletzt aber fing sich die Truppe wieder und beendete in Trasslberg nun endgültig das Rechnen und Zittern. Die äusserst harmonische und sehr freundschaftliche Zusammenarbeit mit der DJK Ehenfeld, welche seinerseits in der Spielzeit 1989/90 unter Trainer Rainer Stegmann eine Saison in der Bezirksliga gekickt hat, wird selbstverständlich ebenfalls fortgeführt, auch dieses tolle Miteinander war und ist eine Säule des Aufschwungs der Kaoliner. Ein exzellentes Beispiel, das zeigt, wie aus einst bitter verfeindeten Rivalen eine verschworene Gemeinschaft werden kann, die von Erfolg zu Erfolg eilt. Wo dieser Weg endet, ist derzeit nicht absehbar, sicher ist man als Aufsteiger in der neuen Klasse krasser Aussenseiter, aber die Mannschaft, die zusammenbleiben wird, ist seit Jahren eingespielt, was ein nicht unwesentlicher Faktor sein wird. Nun aber gilt es erstmal, diesen aussergewöhnlichen Erfolg standesgemäß zu feiern, und dass die Jungs auch neben Meister-werden wissen, wie man fulminant feiert, hat sich ja schon vor zwei Jahren gezeigt und wurde bereits am gestrigen Sonntag eindrucksvoll bewiesen.

Bilder vom Meistersonntag folgen in Kürze.