Die Besucher am Rängberg werden sich verwundert die Augen gerieben haben. Denn mit den Auftritten der vergangenen Wochen hatte das Spiel in der ersten Hälfte nicht viel zu tun. Die DJK spielte mit viel Leidenschaft und war ständig im Vorwärtsgang. Dem ersten Angriff folgte gleich ein Elfmeter, nachdem ein Gästeakteur den Ball mit der Hand abwehrte. Abel verwandelte sicher. Beflügelt von der Führung erspielte sich Ursensollen einige gute Möglichkeiten. Nach einem sehenswerten Spielzug über Abel und Stang konnte der Gästekeeper dessen Schuss noch abwehren, war gegen den Abstauber von Strobl machtlos. In der Folgezeit hätte Strobl allein für eine Vorentscheidung sorgen können. Die Gäste waren immer gefährlich, jedoch nicht zwingend genug. Nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste besser ins Spiel und erspielten sich ein optisches Übergewicht. Ursensollen beschränkte sich auf die Abwehrarbeit und geriet dadurch das ein oder andere Mal schwer unter Druck. Hirschau gab sich nicht auf und war in den Schlussminuten drauf und dran, der DJK noch einen Strich durch die Rechnung zu machen. Zunächst schoss ein Gästestürmer freistehend übers Tor und in der Schlussminute rettete noch die Latte für den bereits geschlagenen Keeper Jakusevic.

Die Gastgeber wehrten sich verbissen gegen die drohende Relegation, vergaben aber selbst beste Chancen, verschossen einen Elfmeter und visierten das Aluminium an. So kam die SG zu einem auf alle Fälle zu hoch ausgefallenen Sieg. Für den Gewinner trafen Alexander Held und Martin Winkler bereits in der Mitte der ersten Hälfte. Winkler machte seinen Torjägerqualitäten dann noch einmal alle Ehre - und der Anschlusstreffer per Elfmeter kam zu spät, um die Partie vielleicht noch kippen zu können.

Um die Meisterschaft perfekt zu machen musste der TuS beim Tabellenfünften aus Ehenfeld punkten. Die Heimelf hielt zu Beginn gut gegen die starke Offensive der Gäste mit und konnte so lange das 0:0 halten. Nach 40 Minuten brachte aber Torjäger Thomas Bösl mit seinem sage und schreibe 45. Saisontor den TuS Schnaittenbach in Führung. Für die Vorentscheidung sorgte nach 70 Minuten Jonas Habrich, welcher zum 2:0 für die Gäste traf und somit den Auswärtssieg perfekt machte. Des TuS Schnaittenbach holt damit nach 24 Siegen in Serie die Meisterschaft in der A-Klasse Süd und spielt nächstes Jahr in der Kreisklasse. In der kommenden Woche geht es schließlich zum Saisonabschluss gegen den Tabellenzweiten aus Raigering.

Aufgrund einer miserablen Rückrunde und einer kaum zu glaubenden Ausbeute von sechs mageren Punkten aus 14 Rückrundenbegegnungen hat die Heimelf nun selbst keine Möglichkeit mehr, am letzten Spieltag den direkten Klassenerhalt zu schaffen. Das Wehklagen im Ursensollener Lager angesichts der vielen liegengelassenen Möglichkeiten zum Klassenerhalt ist derzeit groß; allerdings hat die DJK im letzten Spiel durchaus ein lohnendes Ziel vor Augen, das sie auch aus eigener Kraft noch schaffen kann - die Saison über den unangenehmen Umweg der Relegation noch zu korrigieren.

Dazu müssen allerdings gegen die starken Gäste aus Hirschau nochmals alle Kräfte mobilisiert werden, denn in diesem letzten Saisonspiel zählt nichts anderes als ein Sieg, um den ersehnten Relegationsplatz auch sicher zu erreichen. Andernfalls droht durchaus die Gefahr, von der punktgleichen Mannschaft des TuS aus Rosenberg noch überholt zu werden und den direkten Gang in die Kreisklasse antreten zu müssen. Mit Vertrauen in die eigene Stärke, Mut und Leidenschaft besteht durchaus die Möglichkeit, die Kaolinstädter um Trainer Jörg Gottfried niederzuringen und Rosenberg, das im Fernduell daheim gegen Schmidmühlen antritt, auf Abstand zu halten.

Bild: Andreas Brückmann

Dieses Spiel stand ganz im Zeichen des Nikolai Seidels. Es hätten seine Festspiele werden können, auch dank der starken Kollektivleistung der gesamten ,,Panduren". Mit einem Blick für die Lücke lupfte Seidel sensationell in der sechsten Minute das Leder zur Führung in die gegnerischen Maschen, um dann in der Folgezeit einige hochkarätige Einschussmöglichkeiten leichtsinnig zu versemmeln. Allein er hätte einen beruhigenden Vorsprung herausschießen können. Aber auch Tim Wrosch und Max Prechtl durften sich in die Liste der Chancentods einschreiben. Der TuS/WE Hirschau versteckte sich in den ersten 45 Minuten. Der Gegner hatte lediglich in der zwölften Minute eine gute Chance. Doch SVR-Torwart Tobias Schoberth lenkte mit den Fingerspitzen den Ball übers Tor. Nach der starken ersten Halbzeit flaute der zweite Durchgang etwas ab. Hirschau war auch nicht mehr chancenlos. Doch Tobias Schoberth hielt seinen Kasten sauber und der Schiedsrichter versagte einen klaren Elfmeter. Auf Raigeringer Seite trat neben Michael Muck und Tim Wrosch natürlich wieder ein Mann in den Mittelpunkt: Nikolai Seidel mit zig vergebenen Chancen. (agt)

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